Nicht mit Firmen-Mail bewerben
Nicht mit Firmen-Mail bewerben
Bewerbungsprozesse sind oft eine spannende, aber auch herausfordernde Zeit. Eine der wichtigsten Aufgaben dabei ist die Erstellung eines überzeugenden Lebenslaufs (CV). Ein Aspekt, der häufig übersehen wird, ist die Wahl der Kontaktinformationen. Es mag verlockend sein, die Firmen-E-Mail-Adresse anzugeben, besonders wenn man keine andere professionelle E-Mail hat. Dies kann jedoch schwerwiegende Konsequenzen haben.
Vertraulichkeit und Datenschutz
Beispiel: Anna bewirbt sich während ihrer Arbeitszeit bei einem anderen Unternehmen und nutzt ihre aktuelle Firmen-E-Mail-Adresse. Die IT-Abteilung des Unternehmens hat Zugriff auf alle E-Mails und kann dies leicht nachverfolgen. Dadurch könnten ihre Bewerbungsaktivitäten ungewollt offengelegt werden.
Konsequenzen:
- Verlust des Vertrauens: Sollte der aktuelle Arbeitgeber erfahren, dass ein Mitarbeiter nach anderen Jobs sucht, könnte dies zu einem Vertrauensbruch führen.
- Arbeitsrechtliche Maßnahmen: In manchen Unternehmen kann dies als Vertragsbruch gewertet werden, was arbeitsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte.
Professionelles Auftreten
Beispiel: Max bewirbt sich bei einer renommierten Firma und gibt seine aktuelle Firmen-E-Mail-Adresse an. Der Personalverantwortliche könnte dies als unprofessionell empfinden, da es den Eindruck erweckt, Max nutze Unternehmensressourcen für private Zwecke.
Konsequenzen:
- Negative Wahrnehmung: Personalverantwortliche könnten Max als unprofessionell, faul und unorganisiert wahrnehmen.
- Geringere Erfolgschancen: Eine unprofessionelle Darstellung kann die Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erheblich mindern.
Zugriffskontrolle und Kontinuität
Beispiel: Lisa nutzt ihre Firmen-E-Mail-Adresse für Bewerbungen. Kurz darauf verlässt sie das Unternehmen. Möglichkeit 1: Ihre Firmen-E-Mail-Adresse wird deaktiviert und sie hat keinen Zugriff mehr auf potenzielle Rückmeldungen von Arbeitgebern. Möglichkeit 2: Nachdem sie gekündigt hat, hält ihr ehemaliger Arbeitgeber die E-Mail-Adresse aktiv, um alle eingehenden Nachrichten umzuleiten. Ein potenzieller neuer Arbeitgeber schreibt eine E-Mail und erhält die automatische Antwort: „Lisa arbeitet nicht mehr bei uns. Bitte kontaktieren Sie uns für weitere Informationen.“
Konsequenzen:
- Verpasste Gelegenheiten: Wichtige E-Mails von potenziellen Arbeitgebern könnten verloren gehen, da die E-Mail-Adresse nicht mehr aktiv ist.
- Kommunikationsprobleme: Die Kontinuität in der Kommunikation mit zukünftigen Arbeitgebern ist nicht gewährleistet, was den Bewerbungsprozess erheblich stören kann.
- Schlechter Eindruck: Der potenzielle Arbeitgeber könnte irritiert sein, dass die Bewerbung über eine Firmen-E-Mail-Adresse einging und erfährt so von Lisas Kündigung. Der ehemalige Arbeitgeber erfährt vom illoyalen Verhalten der ehemaligen Mitarbeiterin.
Rechtliche und ethische Überlegungen
Beispiel: Tom nutzt seine Firmen-E-Mail-Adresse und wird von einem potenziellen Arbeitgeber kontaktiert. Die Kommunikation enthält sensible Informationen, die über das Firmen-Netzwerk laufen.
Konsequenzen:
- Datenschutzverletzungen: Die Nutzung der Firmen-E-Mail kann zu Datenschutzverletzungen führen, da Unternehmens-IT-Systeme E-Mails überwachen könnten.
- Rechtliche Risiken: Der aktuelle Arbeitgeber könnte rechtliche Schritte einleiten, da die Nutzung der Firmen-E-Mail für private Zwecke möglicherweise gegen Unternehmensrichtlinien verstößt.
Empfehlungen für Bewerber
- Erstellen einer professionellen E-Mail-Adresse z.B. vorname.nachname@example.com. Vertraulichkeit wahren: Nutzen Sie private Kommunikationsmittel, um Ihre Jobsuche diskret zu halten.
- Kontinuität sicherstellen: Stellen Sie sicher, dass Sie langfristig Zugang zu der E-Mail-Adresse haben, die Sie in Ihrem CV angeben.
- Diese Vorgehensweisen helfen Ihnen, Ihre Bewerbungen professionell und sicher zu gestalten, ohne unnötige Risiken einzugehen.
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