New Work und die Zukunft unseres Planeten

New Work und die Zukunft unseres Planeten

New Work ist der Trend, wenn es um die Zukunft der Arbeit geht. Doch hängt nicht auch die Zukunft unseres Planeten davon ab, wie wir Menschen zukünftig arbeiten werden? Arbeit ist im Leben der Menschen eine so grundsätzliche Basis, dass sie auch darüber bestimmt, wie wir mit unserer Umwelt, unseren Mitmenschen und uns selbst umgehen.

Dass die derzeitige Art zu arbeiten den Menschen oft nicht gut tut, zeigt sich an Trends wie dem Quiet Quitting. Immer weniger Menschen sind bereit, mehr als die vertraglich festgelegten Stunden in einen Job zu investieren, in dem sie keinen Sinn sehen und der sie nach und nach ausbrennt.

Wie könnte die Alternative aussehen? Ein Patentrezept gibt es nicht, aber es gibt viele Bereiche, in denen ein Wandel nicht nur möglich, sondern auch nötig ist.

Die politische Theoretikerin und Publizistin Hannah Arendt unterschied 3 grundsätzliche Formen des Tätigseins in der Welt: die Tätigkeit des Homo faber, der seine Umwelt verändert und Dinge herstellt, die Tätigkeit des Animal laborans, des Konsumierenden, sowie die Tätigkeit des Zoon politikon, der im Sinne des Gemeinschaftlichen Entscheidungen trifft, also politisch handelt. Bereits Aristoteles bezeichnete den Menschen als „zoon politikon“ und meint damit „den Menschen als soziales, politisches Wesen“.

Die heutige Arbeitswelt drängt den Zoon politikon ziemlich zurück, schließlich haben viele gar nicht die Muße, sich mit Sinnfragen und Strategien zu beschäftigen.

Um dem ewigen Kreislauf aus Arbeit und Konsum zu entkommen, müssten die Organisationen, in denen Menschen arbeiten, darüber nachdenken, dass die Umwelt nicht als Ressource, sondern als Mitwelt verstanden wird, von der sie Teil sind.

Organisationen sind komplexe Systeme. Sie funktionieren nicht wie ein Ferrari, sondern eher wie ein Urwald. Sie sind nicht abgeschlossen von ihrer Umwelt, sondern eingebettet in andere Systeme, soziale und natürliche, von denen sie auf vielfältige Weise abhängen. Probleme, beispielsweise aus den Bereichen Klimawandel, Social Justice und Global Health, wirken auf sie zurück, oft in unvorhersehbarer Form. Vielleicht braucht es daher eine Reform der ökonomischen Bildung, bei der die Ökonomie wieder mehr als Teil der Sozialwissenschaften begriffen wird und die Frage nach „Werten“ nicht mehr nur auf Zahlen und Ziffern zielt.

Häufig sind die „Wissensarbeiter“ heute diejenigen, die die Arbeitswelt der anderen gestalten. Die beiden Gruppen ziehen nicht nur an unterschiedlichen Strängen, sondern sie leben teilweise in ganz unterschiedlichen Welten. Diese Mauern müssen eingerissen werden und Brücken gebaut werden, wenn wir ein nachhaltiges und fürsorgliches Verständnis von Arbeit erreichen wollen.

Es gibt noch eine weitere Spaltung, die verhindert, dass Menschen sich gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft engagieren – die zwischen den Generationen. Die Boomer schimpfen auf die jungen Leute, die nicht mehr arbeiten wollen, während die Generation Z sich von den alten Sturköpfen gar nichts sagen lässt. Schließlich sind sie es ja, die die Menschen in diese missliche globale Lage gebracht haben. Allerdings beruht auch diese scheinbare Feindschaft auf einer künstlichen Konkurrenz, die durch Schubladendenken in der Arbeitswelt noch gefördert wird.

Genauer betrachtet sind viele Unterschiede zwischen Boomern und Gen Z nämlich nicht auf Generationenkonflikte zurückzuführen, sondern schlicht auf das Alter und die damit verschiedenen Lebensphasen. Gerade in der Arbeitswelt tendieren viele oft dazu, Alterseffekte mit Generationeneffekten zu verwechseln und durch Zuschreibungen und Labels die Spaltung zu vergrößern.

Um die Arbeitswelt nachhaltig zu verändern, muss diese Spaltung überwunden werden. Denn es braucht beides, neue Ideen und wertvolle Erfahrungen.

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Dr Mirko Udovich
Autor Dr. Mirko Udovich
Geschäftsführender Gesellschafter

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