Netzwerken heute

Netzwerken heute

Gute Beziehungen sind das immaterielle Kapital unserer beruflichen Laufbahn. Seit der Corona-Pandemie haben sich bedeutende Veränderungen in verschiedenen Bereichen ausgeprägt. Insbesondere hat die Arbeitswelt eine Transformation durchlebt, wobei Aspekte wie Home-Office und das umfassende Konzept von „New Work“ verstärkt in den Fokus gerückt sind. Ebenso hat sich das berufliche Netzwerken in den letzten Jahren auf neue Weisen präsentiert.

Während des Lockdowns wurden wir zwangsläufig dazu gebracht, alternative Formen des gezielten Austauschs auf beruflicher Ebene zu finden, und diese haben sich auch nach dem Lockdown in veränderter Form fortgesetzt. Das Netzwerken bleibt dabei ein unverzichtbarer Eckpfeiler im Geschäftsumfeld, da es einen entscheidenden Beitrag zum beruflichen Erfolg leistet.

Das neue Netzwerken betrifft die Aktivitäten von Menschen, nicht von Unternehmen. Es geht um den Aufbau eines persönlichen Netzwerks, nicht um Employer Branding oder Markenpflege. Es geht darum, wie Sie selbst ins Netzwerken einsteigen, Ihre Sichtbarkeit erhöhen und neue Kontakte knüpfen können.

Wenn Sie auf einer Plattform wie LinkedIn, Xing oder Instagram einen Beitrag veröffentlichen, ist es, als würden Sie sich an einen virtuellen Tisch setzen, um mit anderen ins Gespräch zu kommen. Ein virtueller Tisch ist zwar nicht dasselbe wie ein physischer Tisch. Doch die Unterschiede verschwimmen und eine Grenze lässt sich kaum noch ziehen. Kontakte werden in der sogenannten realen Welt geknüpft und online fortgesetzt oder umgekehrt.

Daher sind virtuelle Bekanntschaften nicht unbedingt weniger real. Selbst wenn Sie einer Onlinebekanntschaft nie in der realen Welt begegnen, können Sie dennoch reale Geschäfte miteinander tätigen. Auch digitale Arbeit fühlt sich sehr real an und hat reale Auswirkungen.

Das neue Netzwerken ist in Verbindung mit „New Work“ zu sehen. Eine einheitliche und knappe Definition für „New Work“ gibt es nicht, vielmehr umfasst der Begriff eine Reihe von Veränderungen in der Arbeitswelt:

  • Im Mittelpunkt stehen die Menschen mit ihren Beziehungen untereinander, nicht die Arbeit. Mitarbeitende sollen ihre Stärken und Talente entwickeln und entfalten können.
  • Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit der Arbeit gewinnen erheblich an Bedeutung.
  • Veränderung ist der Normalzustand in einer komplexen, unsicheren, schnelllebigen Arbeitswelt. Die Bereitschaft zu lebenslangem, selbstverantwortlichem Lernen wird daher vorausgesetzt.
  • Flexible und agile Strukturen helfen, den rasanten Wandel zu bewältigen.
  • Mehr Partizipation und Eigenverantwortung bei Mitarbeitenden erfordert einen anderen Umgang mit den Themen Führung und Macht.

Zwar wird viel über „New Work“ diskutiert. Mit den entsprechenden Veränderungen tut sich die Arbeitswelt jedoch schwer, obwohl sie immer komplexer und unberechenbarer wird und die Veränderungen eigentlich dringend braucht. Hier kommt das neue Netzwerken ins Spiel. Was bedeutet neues Netzwerken?

  • Geschäftsbeziehungen gleichzeitig physisch und virtuell zu pflegen;
  • ihre Sichtbarkeit, Kontakte und Wirkkraft nicht nur durch eigene Beiträge, sondern auch durch Kommentare und Likes zu fördern;
  • neue Kontakte zu Menschen zu knüpfen, die an Ihnen und Ihren Themen interessiert sind;
  • sich bei der Auswahl Ihrer Kontakte von Ihren strategischen Zielen leiten lassen;
  • lernen, mit negativen Kommentaren souverän umzugehen.

 

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Dr Mirko Udovich
Autor Dr. Mirko Udovich
Geschäftsführender Gesellschafter

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