Mitarbeiterbefragung gezielt nutzen
Mitarbeiterbefragung gezielt nutzen
Unternehmen können nicht mehr wie früher ihre Fachkräfte bequem auswählen. Im Gegenteil – sie müssen sich selbst attraktiv verkaufen, um Talente anzuziehen und diese langfristig an das Unternehmen zu binden. Dazu müssen Personalabteilungen die neuen Wünsche und Erwartungen zukünftiger und bestehender Mitarbeiter kennen.
Damit Unternehmen den Konkurrenzkampf um die besten Talente gewinnen und ihren Personalbedarf decken können, müssen sie eine positive Employee Experience gestalten. Je positiver die Erfahrungen der Mitarbeitenden, desto attraktiver wird die Arbeitgebermarke, und Mitarbeitende bleiben langfristig motiviert und im Unternehmen.
Aber wie kann die Employee Experience bestimmt werden?
Fragen Sie Ihre Mitarbeitenden einfach nach ihren Wünschen und Bedürfnissen, haben Sie immer ein offenes Ohr und führen Sie einen Dialog auf Augenhöhe. Wenn Mitarbeitende kündigen, müssen neue gefunden werden, und das ist teuer.
Die neue Generation von Bewerbenden hat gesteigerte Ansprüche an Führungskräfte, Arbeitszeiten und Arbeitsorte sowie an Karriere und Entlohnung. Damit ein Unternehmen attraktiv für die bestehenden Mitarbeitenden, aber auch für Jobsuchende ist, muss es eine lernende Organisation werden. Diese zeichnet sich durch den Erwerb, die Speicherung und den Austausch von informellem Wissen aus. Dafür müssen die Verantwortlichen im Unternehmen hinschauen und sich mit echten Problemen beschäftigen, die in ihrer Organisation auftreten.
Leider sind Mitarbeiterbefragungen in der Praxis oft unwirksam. Die Gründe dafür sind vielfältig. Häufig werden falsche oder unvollständige Fragen gestellt. Oft engagiert sich das höhere Management nur halbherzig, während das mittlere und untere Management überhaupt nicht eingebunden wird. Das ist fatal. Mitarbeiterbefragungen sind auch unwirksam, wenn der Fokus lediglich auf der Erhebung von reinen Kennzahlen liegt oder wenn die Ergebnisse der Befragung gar nicht oder mit großer Verzögerung präsentiert werden.
Mitarbeiterbefragung flexibel gestalten
Der klassische Fragebogen ist nur eine mögliche Methode. Jedoch können Mitarbeiterbefragungen heutzutage variantenreicher und flexibler gestaltet werden. Nutzen Sie ergänzend qualitative Verfahren wie Fokusgruppen, Interviews oder Workshops. Empfehlenswert sind auch mehrere kurze Kompaktbefragungen oder sogenannte Pulse Surveys.
Die Fragen sollten kompakt, eindeutig, fokussiert, differenzierend und neutral sein. Denken Sie immer daran, dass nicht persönliche Präferenzen, sondern Erlebnisse, Wahrnehmungen und Bedürfnisse erhoben werden. Jede Frage muss also so gestellt werden, dass nach der Aufarbeitung geeignete Maßnahmen ergriffen werden können. Die richtigen Fragen zu stellen, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum attraktiven Arbeitgeber.
Nach der Befragung gibt es ein Zeitfenster von etwa 100 Tagen, in dem die Ergebnisse aktuell und von großem Interesse sind. In dieser Zeit muss die Auswertung erfolgen und Ideen und Maßnahmen müssen generiert und umgesetzt werden.
Jedes Unternehmen kann zum attraktiven Arbeitgeber werden, wenn es konsequent darauf hinarbeitet. Mitarbeiterbefragungen sind dazu ein gutes Mittel. Das Feedback Ihrer Mitarbeitenden hält den Lernprozess in Gang. Fragen Sie Ihre Mitarbeitenden und lassen Sie den Ergebnissen die passenden Maßnahmen folgen.
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