Lebenslauf ist nicht gleich Lebenslauf
Lebenslauf ist nicht gleich Lebenslauf
Ein Lebenslauf (CV) ist ein zentrales Dokument im Bewerbungsprozess, das Ihre berufliche Qualifikation und Erfahrungen zusammenfasst. Der Aufbau und die Anforderungen können jedoch stark variieren, je nachdem, ob man sich in Deutschland oder im englischsprachigen Raum bewirbt.
Hier sind die wichtigsten Unterschiede und Aspekte, auf die man achten sollte.
Länge und Umfang
Deutschland: Ein deutscher Lebenslauf ist in der Regel zwei Seiten lang, wobei ein ausführlicher Überblick über die berufliche Laufbahn und Bildungsgeschichte gegeben wird. Längere Dokumente sind nicht unüblich, vor allem für erfahrene Fachkräfte.
England/USA: Ein englischer Lebenslauf (oft „Resume“ genannt) ist meistens auf eine Seite beschränkt, insbesondere für Berufseinsteiger. Erfahrene Bewerber können bis zu zwei Seiten nutzen.
Persönliche Informationen
Deutschland: Es ist üblich, persönliche Informationen wie Geburtsdatum, Geburtsort, Familienstand und Nationalität anzugeben. Auch ein Foto ist häufig verlangt.
England/USA: Solche persönlichen Angaben sind aus Datenschutzgründen nicht erwünscht und werden meist weggelassen. Ein Foto wird ebenfalls nicht angehängt.
Aufbau und Struktur
Deutschland: Ein deutscher Lebenslauf ist chronologisch oder antichronologisch gegliedert, in der Zwischenzeit ist ein antichronologischer absolut bevorzugt und enthält detaillierte Informationen zu jeder Position, einschließlich der genauen Dauer der Beschäftigung.
England/USA: Ein englischer Lebenslauf ist oft funktional oder thematisch strukturiert, wobei der Schwerpunkt auf den Fähigkeiten und Errungenschaften liegt. Die Zeitangaben sind kürzer und weniger detailliert.
Referenzen
Deutschland: Referenzen werden in der Regel nicht im Lebenslauf aufgeführt. Stattdessen können Arbeitszeugnisse beigefügt werden.
England/USA: Es ist üblich, am Ende des Lebenslaufs „References available upon request“ zu schreiben oder konkrete Referenzen anzugeben.
Sprachstil und Format
Deutschland: Der Sprachstil ist formell und präzise, oft mit ganzen Sätzen und vielen Details.
England/USA: Der Stil ist direkter und aktiver, oft in Stichpunkten, um die wichtigsten Informationen schnell zu vermitteln.
Tipps für Studenten und Bewerber im Ausland
Recherchieren Sie die Anforderungen: Informieren Sie sich genau über die Erwartungen und Gepflogenheiten des Ziellandes. Websites wie LinkedIn oder spezifische Jobportale können hilfreiche Beispiele bieten.
Betonen Sie relevante Erfahrungen: Heben Sie besonders diejenigen Erfahrungen und Fähigkeiten hervor, die für die angestrebte Position von Bedeutung sind.
Sprachliche Anpassung: Achten Sie darauf, dass Ihr Lebenslauf in einwandfreiem Englisch verfasst ist und die Terminologie der Branche verwendet.
Netzwerken: Nutzen Sie Netzwerke und Plattformen wie LinkedIn, um Kontakte zu knüpfen und sich über die Kultur und Erwartungen des Ziellandes zu informieren.
Schlüsselqualifikationen hervorheben: Soft Skills und Schlüsselqualifikationen sollten hervorgehoben werden, da diese im englischsprachigen Raum oft einen höheren Stellenwert haben. Durch die Beachtung dieser Unterschiede und Tipps kann die Bewerbung sowohl in Deutschland als auch im englischsprachigen Ausland erfolgreicher gestaltet werden. Ein gut strukturierter und angepasster Lebenslauf kann den ersten entscheidenden Eindruck bei potenziellen Arbeitgebern hinterlassen.
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