Krisen und die Arbeitswelt
Krisen und die Arbeitswelt
Haben Corona- und Ukrainekrise die Arbeitswelt spürbar verändert?
Ja. In den USA zeigen sich die Auswirkungen derzeit besonders drastisch. Hier nehmen Arbeitnehmer in so großer Zahl einen beruflichen Neuanfang in Angriff, dass es dafür sogar einen eigenen Begriff gibt: the Great Resignation. An den Geschehnissen in den USA lässt sich sehr gut ablesen, was passiert, wenn sich eine Krise, die eine ganze Zeit angedauert hat, nach und nach löst. Die Veränderungsbereitschaft der Menschen wächst und es kommt zu Kündigungen.

Ich glaube, dass uns in Südtirol und Italien eine ähnliche Entwicklung bevorstehen könnte. Eine aktuelle Studie von Aidp (Associazione italiana direzione personale), dem italienischen Verband für Personalmanagement, weist jedenfalls darauf hin: Die freiwilligen Kündigungen betreffen 60 Prozent der Unternehmen, das sind mehrere zehntausend Stellen und passieren vor allem in den Bereichen IT und Digitales, Produktion sowie Marketing und Vertrieb. Bei denjenigen, die sich für einen Arbeitsplatzwechsel entscheiden, handelt es sich hauptsächlich um Arbeitnehmer im Alter zwischen 26 und 35 Jahren, die überwiegend in Unternehmen in Norditalien beschäftigt sind. Die Suche nach befriedigenderen wirtschaftlichen Bedingungen und die Hoffnung auf eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielen eine wichtige Rolle bei der so genannten „großen Resignation“.

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