Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser
Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser
Wie vertrauensselig darf ich am Arbeitsplatz sein?
Vertrauen ist oft riskant, weshalb Menschen sehr unterschiedlich damit umgehen. Wie vertrauenswürdig jemand ist, orientiert sich stark an den eigenen Erfahrungen. Hatte man bislang zum Beispiel einen sehr vertrauenswürdigen Vorgesetzten, ist man eher bereit, auch in eine neue Führungskraft Vertrauen zu setzen.
Auch die eigene Persönlichkeit spielt eine Rolle: Wie eine Studie des Politikwissenschaftlers Markus Freitag der Universität Bern ergab, macht es einen Unterschied, ob jemand offen für neue Erfahrungen ist oder nicht. In einem Experiment mit mehr als 1000 Befragten stellte er fest: Je offener die Befragten für neue Erfahrungen waren, desto mehr trauten sie Freunden und Fremden zu, Ihnen eine gefundene Geldbörse zurückzugeben. Gewissenhaftere Menschen tendierten dazu, anderen weniger zu trauen. Bei offenen Menschen ist der Vertrauensvorschuss mit ihrer allgemein toleranten und aufgeschlossenen Art zu erklären, während gewissenhafte Menschen am liebsten alles unter Kontrolle haben.
Auch wenn es immer wieder ausgenutzt wird, sollte man dennoch offen in Vertrauen investieren. Der Arbeitskollege, dem ich etwas anvertraue, wird dies als Vertrauensbeweis empfinden. Damit ist ein erster Schritt in die richtige Richtung getan. Auch kann man lernen, mehr zu vertrauen. Denn auch am Arbeitsplatz entwickelt sich das Vertrauen erst im Laufe der Zeit.
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