Führung wird immer komplexer
Führung wird immer komplexer
Als Führungskraft hat man es heute – so mein Eindruck – schwerer als früher. Was hat sich verändert?
Führungskräfte sehen sich heute mit immer mehr Herausforderungen konfrontiert – Stichworte: Digitalisierung, Wertewandel, Fachkräftemangel und Wissenskultur.
Dazu kommt: Herkömmliche Führungsstile funktionieren nicht mehr und führen insbesondere bei jüngeren Mitarbeitern zu Demotivation und Unzufriedenheit. Das Prinzip „Weisung und Kontrolle“ etwa hat ausgedient, ebenso die Haltung eines Null-Fehler-Managements.
Hierarchische Strukturen machen aus Führungskräften einsame Wölfe. Mit jedem Schritt die Karriereleiter hinauf entfernen sie sich von den Mitarbeitern. Die Folge: Sie erhalten kaum noch ehrliches Feedback.

Mikropolitik und Bullshitkultur vergiften das Arbeitsklima. Mikropolitik führt dazu, dass die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter von den Firmeninteressen abgezogen wird und sich stattdessen auf Eigeninteressen richtet. Bei einer Bullshitkultur werden etwa Werte nach außen kommuniziert, aber nicht im Unternehmen gelebt, Maßnahmen verordnet, an die sich der Chef selbst nicht hält, oder Managementtrends unhinterfragt mitgemacht. Herrscht eine solche Bullshitkultur im Unternehmen, kommen früher oder später Misstrauen, Konfliktscheu, Unverbindlichkeit und Gleichgültigkeit auf. Mitarbeiter sind auch anspruchsvoller geworden. Speziell Jüngere erwarten eine andere Art von Führung als früher. Sie wollen in Entscheidungsprozesse eingebunden werden und Wertschätzung und Feedbacks erfahren.

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