Der psychologische Vertrag mit dem Chef
Der psychologische Vertrag mit dem Chef
Ich habe gelesen, dass es auch einen psychologischen Vertrag zwischen Mitarbeiter und Unternehmen gibt. Was versteht man darunter?
Neben Tarifverträgen, dem Arbeitsvertrag und Betriebsvereinbarungen gibt es auch einen psychologischen Vertrag zwischen Mitarbeiter und Unternehmen.
Was ist damit gemeint?
Der psychologische Vertrag bezieht sich auf die wechselseitigen subjektiven Erwartungen von Mitarbeiter und Unternehmen, etwa hinsichtlich der Leistungsbereitschaft oder der individuellen Entwicklungsmöglichkeiten.
Im Unterschied zum formalen Vertrag existiert er nicht auf Papier. Sein Inhalt erschließt sich erst, wenn Mitarbeiter und Arbeitgeber darüber sprechen. Die Vertragsinhalte sind also dynamisch.

Der psychologische Vertrag ist durch die subjektiven Erwartungen nur schwer zu fassen und fällt so unterschiedlich aus, wie Menschen eben unterschiedlich sind. Es ist die Aufgabe des Personal-Chefs die Führungskräfte für das Thema zu sensibilisieren und die Kommunikation über die wechselseitigen Erwartungen zu fördern. Gelingt das, steigt die Verbundenheit und die Mitarbeiter fühlen sich fair behandelt.
Die Schwerpunkte psychologischer Verträge haben sich im Laufe der Zeit verändert. Früher galt Arbeitsplatzsicherheit als Gegenleistung für Loyalität. Diese Sicherheit kann heute keiner mehr bieten. An ihre Stelle ist die Eigenverantwortung getreten. Die jeweiligen Erwartungen sollten also regelmäßig besprochen und synchronisiert werden. Wenn psychologische Verträge gebrochen werden, endet dies meist mit einer formalen oder inneren Kündigung.

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